Freitag, 4. Januar 2013

Gedanken

Heute hatte ich wieder einen Termin bei meinem Therapeuten. Der Termin selber war ganz okay, wir haben über die Panikattacken geredet und darüber, dass er mir von Gesetzes wegen keine Antidepressiva verschreiben kann, weshalb ich mich da an meinen Hausarzt werden sollte, müsste und wohl auch werde. Andere Themen wurden ebenfalls angeschnitten, meine depressiven Zustände, die Angst vor dem ganzen Stress vor all den Klausuren und fälligen Terminen nächste Woche wie auch das Ritzen und einfach meine generelle Gefühlslage. Es ist schön, mit jemandem frei sprechen zu können, der mir zuhört und mich (zumindest nicht so, dass ich es mitbekomme) verurteilt. Es macht mir jedoch Angst, dass er meint, eine stationäre Behandlung könne eine Option sein... die kommt für mich einfach nicht in Frage, wirklich nicht. Ich will es alleine schaffen. Oder daran scheitern. Aber ich will es nicht in einer Klinik tun.
Später ist meine Mutter hinzugekommen und sie haben sich beide gemeinsam darüber unterhalten, dass alles unter 40 Kilo doch im roten Bereich ist und möglicherweise andere Massnahmen erfordert als ambulante Therapie, während ich nur daneben sitzen konnte und genau wusste, dass ich heute Morgen nur 35.9 Kilo auf die Waage gebracht habe. Zum Glück drängen sie mich nicht dazu, auf die Waage zu steigen, doch die Frage ich nur, wie lange es noch dauert, bis das von mir verlangt wird. Klar, es ist meine Entscheidung, aber ich kann mich nicht ewig wehren, besonders, weil meine Mutter auch möchte, dass ich einen Arzt aufsuche. Meine Mutter versteift sich doch sehr auf diese Zahl und ich habe das Gefühl, sie vertraut mir nicht, wenn ich ihr versichere, dass ich mein Bestes und Möglichstes und überhaupt Mühe mit allem gebe.
Ich will aber wirklich nicht mehr abnehmen. Ob ich wieder zunehmen kann, ist eine andere Frage, aber ich will nicht mehr abnehmen. Mein BMI beträgt jetzt 12, das kann und darf nicht noch tiefer fallen. Es scheint zurzeit nur so, als wäre jeder Tag eine unüberbrückbare Herausforderung und als wäre ich der nicht gewachsen.

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