Sonntag, 2. September 2012

Ab und zu erscheint die gesamte Aussenwelt mir so unrealistisch. So unwirklich, so pathetisch und übertrieben. So sinnlos. Kioske, an denen Zeitschriften verkauft werden, in denen Berühmtheiten wegen ihrer Gewichtzunahme an den Pranger gestellt werden und Menschen, die sie kaufen und sich an den Geschichten erfreuen. Leute, die auf den Zug warten und sich ärgern, weil es nach Regen aussieht. Linien am Boden, Striche, Markierungen, die Grenzen aufzeigen, an die sich niemand hält und die trotzdem jemand gemalt hat. Alles scheint so unwirklich und so bedeutungslos. Manchmal schäme ich mich richtig für die gesamte Menschheit. Dafür, dass sie wirklich soviel Wert auf solche Belanglosigkeiten gibt wie äussere Erscheinung oder Schulnoten oder soziale Stellung.
Eine Weile läuft das ganz gut, bis mir wieder einfällt, dass ich mich an dem Morgen auf die Waage gestellt, an die Spanischprüfung und die Note gedacht und mich gefragt, ob ich Freunde habe.
Dann schäme ich mich für mich selber, für meine Heuchlerei und meine unermessliche Oberflächlichkeit hinsichtlich jedem Aspekt meines Daseins. Weil ich auch keinen grösseren Sinn dahinter erkenne und mich stattdessen mit diesen Trivialitäten beschäftige, gleichzeitig aber auch jeden verdamme, der es mir gleichtut.

1 Kommentar:

  1. genau meine gedanken...die außenwelt ist mir manchmal total suspekt, gerade arbeite ich in einem café und muss feststellen, dass die leute immer unfreundlicher werden und total auf sich bedacht sind...mMn war das früher nicht so krass.

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